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Landjudentum in Franken (II): Zum 9. November 1938

Am 9. November erinnere ich an die konzertierten Pogrome vom 9./10. November 1938 — stellvertretend und in aller Kürze an die Geschichte der jüdischen Präparandenschule aus Burgpreppach. Wie in vielen gemischtkonfessionellen unterfränkischen Dörfern waren die Schulen bis in die 1960er Jahre nach Konfessionen getrennt, doch die jüdische Präparandenschule (erbaut 1875, zerstört 1938) war unter allen Dorfschulen Unterfrankens etwas ganz Besonderes. Mein Heimatlandkreis Haßberge war bis zum Genozid der Nazizeit einer der wichtigsten Standorte des fränkischen Landjudentums. Diese Geschichte von Genozid und kultureller Verarmung wird nie mehr „wieder gut“. Raphael Lemkins frühe Definition von Genozid und der Auftrag „Nie wieder!“ bleiben aktuell.WeiterlesenLandjudentum in Franken (II): Zum 9. November 1938

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„Crimen exceptum“: Franken als Hochburg des Hexenwahns der frühen Neuzeit (II)

»Wer sich in die Geschichte der Hexenprozesse vertieft, betritt eine Welt ohne Licht und Wärme, eine Welt, wo nur Schmerz und Trauer und Verzweiflung, kalter Haß und blindes Vorurteil herrschen; wahrlich die Welt des Teufels«, so die Worte des Forschers Hugo Zwetsloot. Im zweiten Teil dieser Beitragsreihe über die Hexenverfolgungen der Frühen Neuzeit in Europa habe ich mir vor allem die Hexenprozesse von Anklage bis Scheiterhaufen genauer angeschaut — auf der Suche nach wiederkehrenden Pathologien der Geschichte.Weiterlesen„Crimen exceptum“: Franken als Hochburg des Hexenwahns der frühen Neuzeit (II)

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„Crimen exceptum“: Franken als Hochburg des Hexenwahns der frühen Neuzeit (I)

In dieser kommentierenden und textnahen Rezension des Buchs „Hexen und Hexenprozesse in Deutschland“, herausgegeben vom Historiker Wolfgang Behringer, nähere ich mich dem Zusammenhang einer folgenreichen Komplizenschaft an: jener zwischen Klimageschichte, den Hexenverfolgungen in der Frühen Neuzeit Mitteleuropas, Bezügen zu Antijudaismus und Antisemitismus — sowie Parallelen zu unserer Zeit, die ebenfalls stark von Umweltveränderungen und reaktionären Dynamiken geprägt ist. Weiterlesen„Crimen exceptum“: Franken als Hochburg des Hexenwahns der frühen Neuzeit (I)

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Auf-Arbeitung von Geschichte und die Verdienste der Cordula Kappner: Landjudentum in Franken (I)

Dieser Beitrag über das Landjudentum und Cordula Kappner hätte längst erweitert werden sollen um mindestens zwei weitere Kapitel, nämlich zum Ort Burgpreppach sowie zur Geschichte eines Überlebenden des deutschen Genozids an den Juden, den ich nach Veröffentlichung des ersten Beitrags in Berlin treffen durfte. Die Geschichte des Fränkischen Landjudentums ist etwas ganz Besonderes — und auch etwas ganz besonders Tragisches, ohne deshalb das „Damals“ schönen oder idealisieren zu wollen. Diese Beiträge werden im Herbstkapitel angesiedelt sein.WeiterlesenAuf-Arbeitung von Geschichte und die Verdienste der Cordula Kappner: Landjudentum in Franken (I)